Sport ist auf eine gnadenlose Weise ehrlich. Ihm kommt diese – doch eigentlich lobenswerte – Eigenschaft zu, weil ihm – im Unterschied zu vielen anderen Lebensbereichen – Ambivalenz nahezu vollkommen abgeht. Die berühmten Grautöne spielen im Sport fast keine Rolle. Während sich die Menschen im Berufs- und Privatleben von Blendern, Aufschneidern und Unfähigen umzingelt wähnen, wird im Wettkampf rücksichtslos ausgesiebt. Die Auslese ist an Simplizität kaum zu überbieten: Wer zu langsam ist, wer nicht hoch genug springt, wer die notwendige Technik nicht beherrscht, bleibt auf der Strecke.

„Es gibt (…) nicht so etwas wie einen schlechten Einhundertmeterläufer oder einen hoffnungslosen Vorstopper, der Glück gehabt hat; im Sport wirst du entlarvt. Es gibt auch keinen unbekannten genialen Stürmer, der irgendwo in einer Dachkammer hungert“. (Hornby, Nick, Fever Pitch. Die Geschichte eines Fans, Köln 2007, S. 285.) Diese Ehrlichkeit des Sports erscheint vielen Menschen grausam; sie können mit ihr nicht umgehen. Wer eines aktuellen Beispiels für diese Tatsache bedarf, der muss nur einen Blick auf die Debatte um die Abschaffung der Bundesjugendspiele werfen. Gluckende Übermütter meinen den seelischen Haushalt ihrer Sprösslinge im Gleichgewicht halten zu können, indem sie über eine Petition auf die Abschaffung von Sieger- und Ehrenurkunden hinwirken. Gerade für die dicklichen, zarten und irgendwie anderweitig benachteiligten Schüler seien die Bundesjugendspiele ein grausamer Spießrutenlauf, eine stundenlange Demütigung vor den Augen der versammelten Lehrer-, Schüler- und Elternschaft. Um dem ein Ende zu bereiten, soll ausgerechnet dort für mehr Gerechtigkeit gesorgt werden, wo die Gerechtigkeit als Begriff ins Leere läuft.

In der konkreten Wettkampfsituation ist im Sport Gleichheit hergestellt: Alle Teilnehmenden sind gleichermaßen dem Diktat der Zeit oder den Regeln des jeweiligen Spiels unterworfen. In diesem Moment schert sich niemand um die Gründe, warum es zu diesem und nicht zu einem anderen Ergebnis gekommen ist. Es ist egal, ob jemand eine Disposition zu einem rundlichen Äußeren hat, ob ein anderer gerne viel und ungesund isst, ob wieder ein anderer kürzere Beine hat als der Rest oder einfach nur – und dies ist der häufigste Grund für ein schlechtes Abschneiden – trainingsfaul ist. All diese Dinge spielen im Wettkampf keine Rolle; die Stoppuhr und das Metermaß haben ihre ganz eigene Gerechtigkeit; sie walten ihres Amtes ohne Ansehen der Person. Durch das Feststellen des Resultats ist es freilich vorbei mit der Gleichheit. Hier nun wird im Sport streng hierarchisierend vorgegangen, Unterschiede werden gnadenlos offengelegt.

Anstatt also während des Wettkampfes nach den Gründen für schlechte Resultate zu fragen, sollte dies vorher getan werden. Defizite können aufgedeckt und über gezieltes Training ausgeglichen werden. Im Nachhinein über sie zu jammern, entlarvt lediglich den schlechten Verlierer, der nicht begriffen hat, worum es im Sport geht: In einem fairen Wettkampf (dass etwa Doping der Ehrlichkeit des Sports in die Parade fährt, steht außer Frage) werden Sieger und Verlierer ermittelt. Unterschiede werden erkennbar, mit denen sowohl die Verlierer als auch die Sieger lernen müssen umzugehen (weitaus schlimmer noch als schlechte Verlierer sind schlechte Gewinner). Wie nun soll die Achtung vor der Leistung des anderen erlernt werden, wenn überfürsorgliche Mütter alle zu Gewinnern erklären. Wenn sämtliche Unterschiede nivelliert sind, wird Toleranz gegenüber den Mitmenschen überflüssig.

Es bietet sich in diesem Fall die Parallele zum Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen an: Das Ausrufen des kleinsten gemeinsamen Nenners („Wir sind doch alle Menschen!“) richtet auf diesem Gebiet ebenfalls weit mehr Schaden an als es Nutzen einbringt. Es gibt nun einmal Unterschiede zwischen den Menschen – in der Hautfarbe, in den Sitten und eben auch in der sportlichen Leistungsfähigkeit. Es ist überhaupt nicht verwerflich, diese Unterschiede festzustellen. Im Gegenteil, das Aufdecken der Unterschiede ist notwendige Voraussetzung für ihre Anerkennung. Und im Gegensatz etwa zur Hautfarbe sind die Unterschiede im Sport – wie bereits angedeutet – nicht in Stein gemeißelt.

Auch braucht sich niemand der Illusion hinzugeben, dass die Kinder bei einer relativen Bewertung nicht dennoch die absoluten Unterschiede feststellen werden. Der Schwache wird weiterhin schwach sein und der Langsame wird weiterhin langsam sein. Zusätzlich allerdings werden sie nun auch noch getarnt sein, versteckt hinter ihren Urkunden, die sie als ebenbürtig mit denjenigen ausweisen, die doch eigentlich so viel schneller und besser waren als sie. Sie werden nun nicht mehr nur einfach und für alle sichtbar, sondern zweifach und im Verborgenen entfernt sein von der Masse. Was initiiert wurde, um die Schwachen aus ihrer Isolation zu befreien, wird Intoleranz und Ausgrenzung erst auf den Weg bringen.

Nun wird eingewandt, dass im Sport auch Unterschiede eine Rolle spielen, die mit Training nicht auszugleichen sind – etwa der Körperbau oder die Größe eines Menschen. Diese Unterschiede nimmt die Petition gegen die Bundesjugendspiele gezielt ins Visier und moniert, dass die individuellen Voraussetzungen bei der Bewertung der Leistungsfähigkeit keine Rolle spielen. Es zeigt sich hier, dass grob zwei verschiedene Arten der Ungleichheit unterschieden werden können: (1) Liegt die Ursache der Ungleichheit beim Menschen, so ist diese vergleichsweise leicht zu beseitigen. Geben etwa Eltern einem ihrer Kinder ohne ersichtlichen Grund mehr Taschengeld als dem anderen, so kann dies ungerecht genannt werden. Es sollte eine Anpassung vorgenommen werden. Spricht ein Richter ein unverhältnismäßiges Urteil für ein Delikt aus, das in ähnlichen Fällen wesentlich milder bestraft wurde, so kann auch dies ungerecht genannt werden. Das Urteil sollte in der Revision geradegerückt werden. (2) Liegt die Ursache der Ungleichheit jedoch – wie beim Körperbau oder der Größe – nicht beim Menschen, sondern in den natürlichen Umständen, so fehlt eine Instanz, die für die Ungleichheit verantwortlich gemacht werden kann. Es könnte hier höchstens Gott oder irgendeine andere höhere Macht als Verursacher ins Spiel gebracht werden. Erfahrungsgemäß sorgen diese Gesellen allerdings nicht auf Zuruf für eine Einebnung der vorhandenen Unterschiede. Im Gegenteil, wer den Hokuspokus der heiligen Schriften ernst nimmt, der wird mit dem Umstand konfrontiert, dass der Schöpfergott die Menschen gerade mit ihren Unterschieden geschaffen hat.

Nun heißt die Tatsache, dass es – anders als etwa bei der Verteilungsgerechtigkeit (Taschengeld) und der Urteilsgerechtigkeit (Richterspruch) – keinen Verantwortlichen für die Ungleichheit gibt, nicht, dass nicht dennoch versucht werden kann diese aus der Welt zu schaffen. Ein Ausgleich lohnt in diesen Fällen allerdings nur, wenn ausgeschlossen werden kann, dass durch den Versuch die Ungleichheit zu beseitigen diejenigen, die ursprünglich nicht benachteiligt waren, am Ende selber als Benachteiligte dastehen. Ein Beispiel: Menschen, die aufgrund fehlender Gliedmaße oder in Folge von Lähmungen nicht ohne Hilfsmittel von A nach B kommen, sind gegenüber gesunden Menschen benachteiligt. Für diese Ungleichheit gibt es – sofern die Behinderung angeboren und nicht Folge eines Unfalls ist – keinen Verantwortlichen. Der Versuch, sie zumindest annähernd zu beseitigen – etwa durch die Bereitstellung eines Rollstuhls -, führt nicht zu einer Benachteiligung derjenigen, die ursprünglich nicht benachteiligt waren: Die Gehenden sind nicht dadurch beeinträchtigt, dass der Behinderte sich im Rollstuhl fortbewegt.

Dies ist im Sport anders. Aufgrund der Konkurrenzsituation wird jede Anpassung an die individuellen Voraussetzungen der Teilnehmenden im Verdacht stehen dem einst Benachteiligten einen Vorteil einzubringen. (Im Profibereich zeigen dies die Debatten um Oscar Pistorius und Markus Rehm, die mit Prothesen an Wettkämpfen für Nichtbehinderte teilnahmen.) Auch stellt sich die Frage, wie weit das Spiel mit der vermeintlichen Angleichung getrieben werden soll. Es wird gewiss nicht beim Körperbau oder der Größe Einhalt geboten werden. Ehrgeizige Eltern werden mit Feuereifer versuchen nachzuweisen, dass schon ihr Ururgroßvater eine schwache Lunge hatte und ihr Sprössling deshalb mit reichlich Vorsprung den 1000m-Lauf antreten darf. Gerechtigkeit ist hiermit gewiss nicht hergestellt. Was jedoch erreicht wurde, ist, dass die natürlichen Unterschiede in die Gefilde des Menschlichen gezogen wurden. Es gibt nun eine Instanz, auf die mit dem Finger gezeigt werden kann.

Die Unterscheidung zwischen natürlicher und menschengemachter Ungleichheit zeigt auch, wie sehr ein häufig vorgebrachtes Argument für die Bundesjugendspiele ins Leere geht: Die Wettkämpfe müssten beibehalten werden, um die Kinder auf die raue, ungerechte Wirtschaftswelt mit ihrer Ellbogenmentalität vorzubereiten. Auch wenn die Verfechter des Kapitalismus nach Kräften versuchen diesen zu naturalisieren, bleibt er doch ein von Menschen eingesetztes System, dem die Ungerechtigkeit als Kern eingeschrieben ist. Hier auf einen Ausgleich hinzuwirken, bringt keine neuen Ungerechtigkeiten hervor, sondern lediglich die Privilegien einiger Weniger ins Wanken.

Anstatt also schiefe Vergleiche anzustellen, sollten die Vorzüge der Ehrlichkeit des Sports in den Fokus gerückt werden: Er legt die Unterschiede zwischen den Menschen offen, stößt diejenigen, die benachteiligt erscheinen, jedoch nicht von sich, sondern weist ihnen ein Talent zu. Am Dicken, der beim Laufen immer so schnell pustig wird, könnte ein Kugelstoßer verloren gegangen sein; der dünne Hering, der beim Sprinten keine Kraft auf die Tartanbahn bekommt, ist vielleicht ein herausragender Ausdauerläufer. Wenn gefordert wird, dass die individuellen körperlichen Voraussetzungen bei den Bundesjugendspielen berücksichtigt werden sollten, so wird übersehen, dass der Sport dies längst erledigt hat. Mannschaftssportarten bilden dies am deutlichsten ab – der Sport ist ehrlich, aber er schleudert seine Wahrheiten nicht als Billigware in die Welt. Im Fußball heißt das Paradebeispiel für diese Tatsache Filippo Inzaghi: keine Ausdauer, keine Schnelligkeit, keine Zweikampfstärke, kein Ballgefühl, keine Technik (schon das Stoppen des Balles bereitete häufig Probleme). Der König, Johan Cruyff, sagte einst über ihn: „Sehen Sie, eigentlich kann der überhaupt kein Fußball spielen“ (vgl. Bagchi, Rob, Inzaghi finds greatness in greed, The Guardian, 18.03.2009) – und dennoch ist Inzaghi einer der weltbesten Torjäger der vergangenen Jahrzehnte gewesen. Er ist mehrmals italienischer Meister geworden, Champions League Sieger mit dem AC Milan und Weltmeister mit Italien. Inzaghi hatte seine Nische gefunden; hätte ihm jemand in seiner Jugend weisgemacht, dass er doch eigentlich ein passabeler Techniker und Zweikämpfer sei, so wäre dies nicht nur eine Lüge und Zeitverschwendung gewesen, sondern hätte auch den Blick auf sein eigentliches Talent verstellt.

Diejenigen, die sich über die schlechten Leistungen anderer lustig machen (was immer vorkommen wird), haben – ebenso wie die Eltern, die auf eine Abschaffung der Bundesjugendspiele drängen – nicht begriffen, dass für jeden Menschen eine solche Nische existiert. Der Sport spiegelt die Unterschiede zwischen den Menschen, er lässt den einen in dieser, den anderen in jener Disziplin glänzen. Was nach dieser Einsicht noch an höhnischem Gelächter über den Sportplatz hallt, ist ein Problem der Erziehung und kein Problem des Wettkampfes. Sonderlich viel Spott wird ohnehin nicht übrig bleiben, denn der Sport erzieht zur Toleranz gegenüber den Unterschieden zwischen den Menschen. Den Umgang mit schlechten Leistungen müssen derweil nicht nur diejenigen lernen, die gut abgeschnitten haben, sondern vor allem auch diejenigen, die diese Leistungen erzielt haben. Vielfach dürfte es sich nicht objektiv um Demütigungen handeln, sondern lediglich – wie es selbst die Petition gegen die Bundesjugendspiele ein wenig verräterisch ausdrückt – um „das Gefühl, vor der Peergroup gedemütigt zu werden“. Wer seine Schwächen nicht akzeptieren kann, wer sich zudem stets an den Besten misst, ohne willens zu sein ähnlich intensiv zu trainieren wie diese, der wird in jedem noch so neutralen Blick eine Herabsetzung seiner Person erkennen. Die Lösung für diese subjektiv empfundenen Demütigungen kann nicht sein, die gesamte Welt unter die eigene Mittelmäßigkeit zu zwingen, auf diese Weise die Ehrlichkeit des Sports zu beschneiden und ihn zu einer verlogenen Veranstaltung zu machen.

2 Gedanken zu “Gefühlte Demütigungen

  1. Auch wenn ich mit dem Text größtenteils übereinstimme, so vermisse ich in Ihrer endlosen Würdigung der unmittelbaren Gerechtigkeit des Sportes sowie der vehementen Verteidigung der Bundesjugendspiele, den kritischen Diskurs. Die Bundesjugendspiele, initiiert von Carl Diem, der während der Zeit des Nationalsozialismus den Sport begeistert für nationalsozialistische Propaganda genutzt hat, gehören zu dem was man früher als klassischen Bildungskanon bezeichnet hat. Derartige „Leibesübungen“ sind nun aber sicher nicht jedes Kindes Sache, wozu also der Zwang an der Teilnahme an einem großen, vergleichenden Wettkampf? Der Sportunterricht sollte ein vielfältiges und abwechslungsreiches Angebot bieten, sodass eben Talente erkannt, „Nischen“ gefunden, unterschiedliche Muskelpartien angesprochen sowie koordinative Fähigkeiten trainiert werden können. Natürlich muss das Kind/der Jugendliche da auch bei Dingen mitmachen, die er/sie nicht besonders kann bzw. mag (geht ja meist Hand in Hand) und es kann zu echten oder gefühlten Demütigungen kommen, womit ein Umgang gelernt werden muss. Ein sportlicher Wettkampf mit Auszeichnungen gehört jedoch in die Freizeit – auf Basis einer freiwilligen Teilnahme auch sehr gern schulisch organisiert. Es gibt doch auch keine für alle Schüler bundesweit verpflichtenden Tanz-, Fußball-,Ballet-, …turniere (wobei es bei Letzterem wohl einen Aufschrei von Seiten sexistischer Eltern und Schüler geben würde, dass man Jungen nun wirklich nicht zu so etwas zwingen könnte). Der nächste Punkt, es gibt keine Grundlage für die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern vor der Pubertät, genau dies geschieht aber bei den Bundesjugendspielen, wo Mädchen weniger Leistung für eine Urkunde erbringen müssen als Jungen, diesem liegt ein völlig überholtes Denken zugrunde á la „ach, für Mädchen ist das nicht so wichtig, die müssen nicht so viel, die sollen besser Hausarbeiten lernen.“. Sehr bedenklich finde ich die von Ihnen gemachte Behauptung bei den in den geforderten Disziplinen schwächeren Schülern handele es sich überwiegend um „Trainingsfaule“ (3. Absatz). Wir reden hier von Kindern, die sich in der Entwicklung befinden, es geht hier nicht um Leistungssportler, es existieren unleugbare, große Unterschiede in den individuellen Voraussetzungen, ein übertrieben hartes und einseitiges Training kann schädigend sein. Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang – sie lernen im Spiel und im Sport(-unterricht) ihren Körper zu beherrschen und seine Grenzen einzuschätzen. Sie sollten sich nicht durch allzu starken Leistungsdruck dazu gezwungen sehen, dauernd über diese Grenzen hinwegzugehen. Sport und Wettkampf sind wichtig für die Leistungserziehung und ein gewisses Maß an Pflicht gehört zur Schule aber die Zeiten von Drill und Sexismus sollten vorbei sein. Kindern sollte die Bewegungsfreude nicht „ausgetrieben“, sondern durch ein breites Angebot gefördert werden.

    1. Hallo Forfreeed, vielen Dank zunächst für den (sehr ausführlichen) Kommentar. Es geht bis hierhin ja doch noch recht still auf dieser Seite zu. Nun einige ‚Einlassungen‘ zu Ihren Bemerkungen (ich kämpfe noch ein wenig mit dem „Sie“, aber den Österreichern sagt man ja eine gewisse Förmlichkeit nach ;): 1. Zunächst der für meine Argumentation wichtige Hinweis, dass ich nicht die Gerechtigkeit des Sports gewürdigt habe, sondern seine Ehrlichkeit. Ich denke, dass der Begriff in diesem Zusammenhang angemessener ist, da Gerechtigkeit auf einen Ausgleich abzielt, der im Sport aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen nie hergestellt werden kann. 2. Was den Wettkampfcharakter der Bundesjugendspiele angeht, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich in erster Linie um einen Wettkampf gegen bestimmte Vorgaben handelt (es muss eine gewisse Punktzahl erreicht werden, um diese oder jene Urkunde zu erhalten). Gibt es diese Art des Wettkampfes nicht letztlich in jedem anderen Schulfach auch – inklusive der „Auszeichnung“ in Gestalt einer Note? 3. Ich denke, dass die Besonderheit der Bundesjugendspiele darin liegt, dass durch sie an einem Tag im Sommer ein Schulfach exponiert wird (was sicherlich auch zur leichten Angreifbarkeit der Veranstaltung beiträgt). Aufgrund dieser Ausnahmestellung, die ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit nach sich zieht, ist Ihre Frage nach der Angemessenheit einer Zwangsteilnahme sicherlich berechtigt. Über das Argument des Wettkampfes (den Sie nur in der Freizeit dulden) würde ich diesen Aspekt – wie bereits ausgeführt – allerdings nicht angehen. 4. Ich hoffe nicht, dass mein Text den Eindruck vermittelt, dass die „Trainingsfaulen“ mit autoritären Methoden zu besseren Leistungen gedrillt werden sollen. Mir ging es lediglich darum festzuhalten, dass derjenige, der sich an seinen dürftigen Resultaten stört, einsehen sollte, dass er sich über regelmäßiges Training verbessern kann (anstatt entschuldigend die vermeintliche Ungerechtigkeit seiner natürlichen Benachteiligung ins Feld zu führen oder – aufgrund einer relativen Bewertung – glaubt, dass er ähnlich gut sei, wie diejenigen, die eigentlich viel besser abgeschnitten haben). Ich stimme vollkommen mit Ihnen überein, dass eine Verbesserung (als auch eine Hinführung an die verschiedenen Sportarten) am besten spielerisch und über den natürlichen Bewegungsdrang erreicht werden kann. Auch jene individuellen Nischen können auf diese Weise sicherlich leichter aufgedeckt werden.
      Mfg Theo

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